Bereits seit dem Jahr
2004 gibt es in Lüchow (Wendland) ein sogenanntes „MehrGenerationenHaus“, das
ausschließlich durch die Stadt finanziert wird. Die Stadt kam nicht in den
Genuss der Förderung innerhalb des Aktionsprogrammes „Mehrgenerationenhäuser
(MGHs) I und II“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend.
Den Akteuren in Rat
und Verwaltung war die generationsübergreifende Arbeit in der Kreisstadt mit
Blick auf die demografische Entwicklung jedoch so wichtig, dass das Haus in der
Berliner Straße 5 weiterentwickelt und neu konzipiert wurde. Nach einer
umfangreichen Sanierung, welche durch die Initiative des Landes Niedersachsen
mit einer Förderungsbeteiligung der Europäischen Union (LEADER) ermöglicht
wurde, konnte das Haus vor einem knappen Jahr wiedereröffnet werden. Vor dem
Umbau wurde das räumliche und damit auch inhaltliche Konzept im Entwurf der
Öffentlichkeit und auch den Nutzern des Hauses vorgestellt.
Nunmehr gilt es, die
Inhalte der Arbeit in diesem Haus tatsächlich festzulegen. Nach einem knappen
Jahr der Erprobung sind die Erfahrungen aus der täglichen Arbeit in das beiliegende
Konzept eingeflossen.
Das Konzept gibt
Aufschluss über
a)
die
demografischen Fakten im Wandel,
b)
eine
Sozialraumanalyse,
c)
das Allerlüd,
d)
die Öffentlichkeitsarbeit
und
e)
die Vernetzung
und Kooperation.
Die Angebote folgen den zentralen
Schwerpunkten:
- Einbeziehung
der vier Lebensalter (Kinder und Jugendliche, Erwachsene, junge Alte über 50
Jahre und Hochbetagte)
- Kinderbetreuung
- generations-,
kultur- und religionsübergreifende Angebote mit Blick auf den
Inklusionsgedanken
- Zusammenwirken
von Haupt- und Ehrenamtlichen
- Miteinbeziehung
des Bundesfreiwilligendienstes und FSJs (Freiwilliges Soziales Jahr)
- Offener
Tagestreff mit Café (einmal wöchentlich Mittagstisch und Frühstück)
- Unterstützung
und Verknüpfung haushaltsnaher Dienstleistungsangebote und niedrigschwelliger
Angebote
- Kontaktaufbau
zu Pflegeberatungsstellen und -stützpunkten
- Vernetzung
mit dem Seniorenservicebüro und dem Jugendmigrationsdienst, bzw. den vor Ort in
den Familien tätigen Wohlfahrtsverbänden
Die Öffnungszeiten des Allerlüd sind Montag
bis Donnerstag von 9.00 bis 17.00 Uhr, Freitag 9.00 bis 14.00 Uhr.
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Montag 9:00-17:00Uhr |
Dienstag 9:00-17:00Uhr |
Mittwoch 9:00-17:00Uhr |
Donnerstag 9:00-17:00Uhr |
Freitag 9:00-14:00Uhr |
Mitarbeiter/-in 1 19,5 Std.
(Leitung) |
9:00–11:00Uhr feste Bürozeit |
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13:30-15:30Uhr feste Bürozeit |
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9:00-11:00Uhr feste Bürozeit 11:00-12:00Uhr Teamsitzung |
Mitarbeiter/-in 2 19,5 Std.
(Assistenz) |
- |
11:00-17:00Uhr |
11:00-17:00Uhr |
14:00-17:00Uhr |
8:00-12:30Uhr |
Mitarbeiter/-in 3 19,5 Std.
(Hauswirtschaft) |
8:30–13:30Uhr |
8:30–13:30Uhr |
- |
8:30-13:30Uhr |
8:00-12:30Uhr |
Mitarbeiter/-in 4 39,0 Std. (FSJ) |
8:15–17:00Uhr |
8:15–17:00Uhr |
8:30-17:00Uhr |
8:30-17:00Uhr |
8:00-14:00Uhr |
Die im Konzept aufgezählten Angebote und
Dienstleistungen zeigen die Vielfältigkeit der Arbeit im Allerlüd. Mit Blick
auf die Öffnungszeiten, die Themen und die Einbeziehung der vier Lebensalter
gerät das kleine Team aktuell jedoch an seine Grenzen. Besonders die
Öffnungszeiten verhindern die Gewinnung der arbeitenden Frauen und Männer als
Besucher bzw. ehrenamtliche Helfer/-innen. Die Nachfrage nach Angeboten auch
für diese Nutzer/-innen ist vorhanden, wird aber durch die Schließung um 17.00
Uhr beschnitten. Die Verwaltung kann sich eine Erweiterung der Öffnungszeit
vorstellen, beispielsweise an zwei Tagen in der Woche bis 21.00 Uhr. Da es für
das ganze Haus und auch für die Pflege des Außengeländes keinen Hausmeister
gibt, könnte dieser eine Doppelfunktion übernehmen. Zum einen wäre er für
typische Hausmeistertätigkeiten im und am Haus zuständig, zum anderen aber auch
für den Schließdienst an den längeren Öffnungstagen. Solch ein Allrounder ist
zwingend notwendig (auch ohne Erweiterung der Öffnungszeiten!), da das gerade
sanierte Haus täglicher Aufmerksamkeit bedarf und auch das Team von Tätigkeiten
wie Unterhaltung der Dienstfahrzeuge sowie Vor- und Nachbereiten der
Veranstaltungen mit Herrichten der Bestuhlung in den einzelnen Räumen entlastet
werden muss. Diese körperlich anstrengenden Aufgaben gehen hier derzeit
zulasten der Gesundheit der Mitarbeiterinnen.
Im Laufe des letzten Jahres ist immer
wieder aufgefallen, dass die Besucher/-innen des Allerlüd eine/n
Ansprechpartner/-in oft auch für Alltägliches suchen. Auch ist diese Person
erste Anlaufstelle beim Betreten des Hauses, gerade wenn jemand zum ersten Mal
kommt. Dieses kann durch die Leitung allein nicht gewährleistet werden, ist
aber pädagogischer Ansatz des Hauses. Auch die zusätzlichen jahreszeitlichen
Angebote (Herbstferienprogramm, Weihnachtsvorfreude) mit Sonderveranstaltungen
und Projekten sollten nach Ansicht der Verwaltung nicht außer Acht gelassen
werden, da viele Besucher hierüber das Haus und die weiteren Angebote
kennenlernen und wahrnehmen können. Auch werden im Allerlüd die Kinder mit
ihren Familien mit Angeboten bedient, die für das Jeff noch zu jung sind. So
können sie aber schon das Haus und die Mitarbeiter/-innen kennenlernen und sind
potenzielle Jeff-Besucher/-innen. Diese Zusatzangebote stellen eine enorme
zeitliche Mehrbelastung dar. Die Assistenz der Leitung hat eine halbe (19,5
Stunden) Stelle, ist gleichzeitig aber auch verantwortlich für den gesamten
hauswirtschaftlichen Bereich. Ihre Präsenz im Haus als Ansprechpartnerin sowie
die pädagogische Arbeit mit Kindern und ihren Familien ist unverzichtbar,
aufgrund der Stundenanzahl aber nicht leistbar. Daher schlägt die Verwaltung
hier eine Stundenerhöhung auf 30 Wochenstunden vor.
Derzeit sind die Öffnungszeiten nur zu
gewährleisten, weil die FSJ-Stelle besetzt ist. Dieses ist jedoch von Jahr zu
Jahr abzuwarten.
Für die Erhöhung der
Assistenzstelle um 10,5 Wochenstunden entstehen Personalkosten in Höhe von ca.
9.900,00 € jährlich. Für die Einrichtung einer Hausmeisterstelle fallen
jährliche Personalkosten in Höhe von rund 35.200,00 € an.
Der Ausschuss für
Jugend und Soziales beschließt, dem Verwaltungsausschuss zu empfehlen, dem Rat
vorzuschlagen, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat der Stadt
Lüchow (Wendland) beschließt die vorliegende Konzeption (Stand: März 2014) für
das Allerlüd. Die Konzeption ist bei Bedarf fortzuschreiben.
Die Verwaltung wird
beauftragt, die Voraussetzung zu schaffen, ab dem _________ eine weitere
Vollzeitstelle (Hausmeister) im Liegenschaftsmanagement zu schaffen sowie die
Teilzeitstelle der Assistenz auf 30 Wochenarbeitsstunden zu erhöhen. Damit
werden verlängerte Öffnungs- bzw. Nutzungszeiten im Allerlüd abgedeckt. Der
Stellenplan ist entsprechend anzupassen.