Betreff
Kita-Bedarf in der Samtgemeinde Lüchow (Wendland): Gruppenerweiterung der DRK-Kita in Clenze
Vorlage
018/2023 SG
Aktenzeichen
511201SG
Art
Sitzungsvorlage SG

Zur Deckung der Bedarfe im Planbereich Clenze (zwei Hortgruppen, eine Elementargruppe, eine Krippengruppe), wurden 2019 durch die politischen Gremien zwei Aufträge vergeben. Eine altersübergeifende Gruppe (15+5) in Kiefen an Kinderwelt Hamburg e.V. und der Betrieb einer altersübergeifenden Gruppe (15+5) sowie zweier Hortgruppen in Clenze an das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Mit dieser Aufteilung sollte den Forderungen nach einer dezentralen Betreuung in Kiefen Folge getragen werden. Der Kita-Bau in Clenze sollte gemäß dem ursprünglichen Angebot des DRK 4-gruppig vorgenommen werden, wenngleich zunächst nur drei Gruppen betrieben wurden.

 

2020 wurde die Kita in Clenze mit drei Gruppen in Betrieb genommen. Aufgrund einer veränderten Bedarfslage im Vergleich zur Ermittlung, welche fast zwei Jahre zurück lag, wurde das DRK beauftragt, statt zwei Hortgruppen und einer altersübergreifenden Gruppe (15+5), nur eine Hortgruppe sowie eine Elementargruppe und eine Krippengruppe auszustatten und zu betreiben. Der vierte Gruppenraum steht seitdem leer und wird seit Mitte 2021 im Rahmen der Frühen Hilfen für eine Krabbelgruppe sowie als Ergänzungsraum für die Hortgruppe am Nachmittag genutzt.

 

Anfang 2021 wandte sich das DRK an den Landkreis Lüchow-Dannenberg und bat darum, in dem vierten Raum eine weitere Elementargruppe betreiben zu dürfen, da viele Anmeldungen abgelehnt werden mussten. Die Situation verschärfte sich, als die I-Gruppe aus der DRK-Kita Bergen nach Clenze verlagert wurde, da die Einrichtung in Bergen für Kinder mit körperlichen Einschränkungen nicht erreichbar war. Durch die Verlagerung der I-Gruppe reduzierte sich die Platzzahl an Elementarplätzen in der DRK-Kita Clenze von 25 auf 18 Plätze (14 Regel- und 4 I-Plätze). Eine Betrachtung der Kinder- und Platzzahlen für den gesamten Planbereich ließ eine Erweiterung jedoch nicht zu, da die Bedarfe in anderen Einrichtungen gedeckt werden konnten. Es kam daraufhin jedoch immer wieder zu Bedarfsanzeigen von Familien, welche in Clenze eine Betreuung benötigen. Insbesondere können nicht alle Krippenkinder innerhalb der DRK-Kita Clenze in den Elementarbereich wechseln. Auch aus weiteren Kitas im Planbereich Clenze wurde zuletzt gemeldet, dass für das anstehende Kita-Jahr teilweise viele Absagen erteilt werden mussten.

 

Die Einwohnermeldeamtszahlen zeigen einen Anstieg bei den Elementarkindern im Planbereich Clenze. Vom 1. Januar 2022 zum 1. Januar 2023 ist die Anzahl der Elementarkinder von 196 Kinder auf 223 Kinder (um 27 Kinder) angestiegen. Dies entspricht mehr als einer ganzen Elementargruppe (25 Kinder). Ausgehend von 186 Elementarplätzen entsprach die Versorgungsquote im letzten Jahr 94,9 %. Bei 223 Elementarkindern würde sie nur noch 83,4 % betragen. Durch die beabsichtigte Erweiterung der DRK-Kita Clenze würde die Versorgungsquote wieder auf 94,6 % steigen und damit wieder auf dem Vorjahresniveau liegen. Die in Clenze befindliche Evangelisch-lutherische Kita ist ebenfalls ausgelastet und muss Anmeldungen ablehnen.

 

Der Raum ist bereits vorhanden und müsste lediglich für den Gruppenbetrieb ausgestattet werden. Zudem müsste das für die vierte Gruppe vorgesehene Bad hergerichtet werden. Aktuell wird dieses als Hauswirtschaftsraum genutzt, wurde im Rahmen der Planung durch das Gebäudemanagement AöR des Landkreises Lüchow-Dannenberg jedoch bereits mit den notwendigen Anschlüssen bedacht. Die Kosten für den laufenden Betrieb der Gruppe würden im Rahmen der Betriebskosten der DRK-Kita Clenze abgerechnet werden.

Bei der Erweiterung der DRK-Kita Clenze handelt es sich demnach um eine schnelle und kostengünstige Lösung, um die Bedarfe im Planbereich Clenze zu erfüllen. Eine Ausschreibung ist nicht erforderlich, da ein anderer Betreiber die Gruppe an diesem Standort nicht betreiben kann. Andere Einrichtungen im Planbereich könnten ohne einen kostenintensiven Anbau nicht erweitert werden. Zudem zeigt sich der größte Anstieg der Elementarkinder im Stadtbereich Clenze (+ 11 Elementarkinder) selbst.

 

Für den Betrieb einer zusätzlichen Elementar- oder altersübergreifenden Gruppe fallen jährliche Betriebskosten von rund 140.000,00 € an. Hinzu kommen die noch zu ermittelnden Aufwendungen für die Ausstattung des Gruppenraumes und die Einrichtung des Sanitärraumes. Bis zu 25 % dieser Kosten entfallen gemäß Jugendhilfevereinbarung auf die Samtgemeinde Lüchow (Wendland). Wirksam werden die ersten Kosten ab August 2023. Die Samtgemeinde zahlt jedoch einen Höchstbetrag pro Gruppe von derzeit ca. 17.000,00 €/jährlich, gemäß Jugendhilfevereinbarung. 


 

Hat die Beschlussvorlage finanzielle Auswirkungen oder werden Finanzmittel bewirtschaftet?

 

Nein

x

Ja, weitere Ausführungen

 

Gesamtkosten/-einnahmen der Maßnahme im Haushaltsjahr:

15.000,00

 

Ist die Maßnahme im Haushaltsplan veranschlagt?

x

Ja, im Haushaltsansatz insgesamt:

1.555.000,00

 

Produkt/Sachkonto bzw. Investition:

36.5.1

 

Nein;

 

Ist eine außerplanmäßige Ausgabe erforderlich?

x

Nein

 

 

Ja, bei Produkt/Sachkonto bzw. Investition:

 

 

 

Deckung durch Sachkonto/Kostenstelle:

 

 

Ist der Ansatz ausreichend bzw. werden die geplanten Einnahmen erreicht?

x

Ja

 

Nein, ÜPL

 

 

Deckung bei Sachkonto/Kostenstelle:

 

 

Erwartete Mindereinnahme:

 

 

Auswirkungen auf künftige Ergebnishaushalte, gibt es jährliche Folgekosten?

 

Nein

x

Ja, Höhe?

17.000,00

 

Gibt es eine Gegenfinanzierung (Zuweisungen, Zuschüsse)?

x

Nein

 

Ja, Sachkonto/Kostenstelle:

 

Höhe:

 

 

Ist die Gegenfinanzierung dauerhaft?

 

Nein

 

Ja

 

Ggf. ergänzende Erläuterungen zu den finanziellen Auswirkungen:

 


Der Schul-, Jugend- und Sozialausschuss beschließt, dem Samtgemeindeausschuss vorzuschlagen, dem Rat zu empfehlen, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Rat der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) stimmt der Beauftragung der DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg gemeinnützige Betreuungsgesellschaft mbH, eine weitere bedarfsentsprechende Gruppe einzurichten, um die Kita-Bedarfe in Clenze zu decken, durch den Landkreis Lüchow-Dannenberg zu. Das entstehende Betriebskostendefizit wird gemäß jährlich abzustimmender Betriebskosten-Haushaltsplanung der Kindertagesstätte berücksichtigt. Die Samtgemeinde Lüchow (Wendland) beteiligt sich an der Finanzierung gemäß Jugendhilfevereinbarung.