In den letzten
Jahren ist immer wieder im Zusammenhang mit der inneren Erschließung des
Schulviertels auch die Frage der Zufahrten diskutiert worden. Anlass waren die
Planungen für einen zukünftigen „Campus Lüchow“, der eine grundlegende
Veränderung der Verkehrsströme und der Stellplatzanordnung im Schulviertel
erforderlich macht.
Hierbei sind auch
Überlegungen angestellt worden, einen Teil der Verkehrsströme über das Gelände
der ehemaligen Post, Salzwedeler Straße 13, zu führen. Dieses Gelände steht
noch im Eigentum der Stadt. Eine Übertragung an das dort ansässige Unternehmen
ist für den 1. Oktober 2016 vertraglich vereinbart.
Derzeit ist dieses
Grundstück sowie das dahinterliegende Gelände der Telekom über die Kreuzung mit
Ampelanlage Glockenberg/Salzwedeler Straße erschlossen.
Um die
verkehrstechnischen Möglichkeiten der Erschließung des Schulviertels über das
ehemalige Postgelände auszuloten, fand im Februar 2015 eine Begehung des
Geländes mit Vertretern der Polizei, der Verkehrsbehörden und der Stadt statt.
Hierbei wurde festgestellt, dass die Einmündung in die Salzwedeler Straße, so
wie sie derzeit besteht, nicht dafür geeignet ist, größere Mengen an Zu- und
Abgangsverkehr aufzunehmen. Sie hat den Charakter einer Hofauffahrt und
verläuft achsversetzt auf die Kreuzung zu und ist in dieser Form ungeeignet.
Als zweite
Möglichkeit wurde eine Verlegung der Ausfahrt um ca. 20 m bis 25 m nach
Südosten, rechts am Fahrschulgebäude vorbeiführend, in Betracht gezogen. Hierzu
wäre ein Umbau der Ampelanlage erforderlich und es bliebe letztlich bei einer
achsial versetzten Kreuzung.
Bei beiden
Varianten ist nicht auszuschließen, dass es durch längere Ampelschaltphasen zum
Rückstau auf den Bahnübergang kommen kann.
Die dritte Variante
wäre der Bau eines Kreisverkehrsplatzes an dieser Stelle. Hierbei müsste das
bestehende Fahrschulgebäude abgerissen werden. Die Kosten einer solchen
Maßnahme werden überschläglich auf 314.000,00 € geschätzt. Dieses ist die
einzige Möglichkeit, einen Teil des Zu- und Abgangsverkehrs sicher von und zum
Schulviertel zu führen.
Bei einer Führung
des Verkehrs über das Gelände ist ferner zu bedenken, dass der Hof nur als
Parkplatz ausgebaut ist. Für die dauernde Aufnahme von Verkehrsströmen muss
dieser als Straße befestigt werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass dazu
auch ein Höhenunterschied von rund 2,5 m zwischen den Grundstücken der
ehemaligen Post und dem Schulviertel zu überwinden ist. Die geschätzten
Baukosten dafür würden sich auf rund 58.000,00 € belaufen.
Insbesondere die
Schwierigkeiten, die sich aus der Einmündungssituation an der Salzwedeler
Straße ergeben, sind dem Verwaltungsausschuss bereits in seiner Sitzung am 9.
November 2015 durch einen Vertreter der Polizei mitgeteilt worden.
Eine Erschließung
über das ehemalige Postgelände würde zudem die Entwicklungs- und
Nutzungsmöglichkeiten für das ansässige Unternehmen erheblich einschränken.
Aus Sicht der
Verwaltung ist eine Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen südlich des
Schulviertels im Bereich des dortigen Busbahnhofes mit einer Erschließung über
den Königshorster Weg anzustreben. Derzeit sind 17 Stellplätze vorhanden. Durch
Markierungen und Bordsteinabsenkungen können ohne größere Baumaßnahmen ca. 30
weitere Stellplätze geschaffen werden. Die Kosten hierfür würden ca. 15.000,00
€ betragen.
Der Verwaltungsausschuss hat in der Sitzung am 9. November 2015 beschlossen, die Angelegenheit weiter in den Fraktionen zu diskutieren und im Frühjahr 2016 eine Entscheidung zu treffen. In die gleiche Richtung zielt ein Antrag der Bürgermeister der Stadt vom 18. März 2016.
Investitionskosten je nach Beschluss!
Der
Verwaltungsausschuss beschließt, dem Rat zu empfehlen, folgenden Beschluss zu
fassen:
Der Rat der Stadt
Lüchow (Wendland) beschließt,
a) es
erfolgt keine Erschließung für das Schulviertel über das Grundstück Gemarkung
Lüchow (Wendland), Flur 6, Flurstück 28/43 und
b) es
wird zusätzlicher Parkraum südlich des Schulviertels angestrebt.
Diesbezüglich
sind Verhandlungen mit dem Landkreis aufzunehmen.